Alles begann mit einem Schicksalsschlag und einem Angebot von Frau Doktor Schicksal.
Was, wenn dir die Möglichkeit gegeben würde, Menschen, denen du irgendwo auf deinem Lebensweg flüchtig begegnet bist eine life lesson mitzugeben?
Auf der Grundlage eines von der Lehrerin vorgegebenen Gedichts entwickelte der Literatur und Theaterkurs der J2 des GGS ein selbstgeschriebene und selbstinszenierte ca 45’ langes Stück, das den Zuschauer mit auf eine Reise zu cyber mobbing, mental health, body shaming, Zukunftsunsicherheit, Rollenbildern und Trennungen nimmt. Aber irgendwo unter der Luftaufsichtsbaracke, auf der Südnordoststartbahn null drei finden sich auch ein Funken Hoffnung, ein Stück Liebe, sanfte familiäre Zuneigung, eine liebende Schwester, vielleicht sogar wahre Freunde inmitten des gesellschaftlichen Drucks. Manchmal genügt es, eine andere Perspektive einzunehmen.
Dieses eine Mal habt ihr die Möglichkeit, zu entscheiden, ob ihr euch auf dieses kleine Schicksalsspielchen einlassen wollt oder nicht.
Herzliche Einladung zur Aufführung am Montag 23.5.22, um 19Uhr die Aula des GGS. Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns
Textgrundlage:
WOLF WONDRATSCHEK
In den Autos
Wir waren ruhig,
hockten in den alten Autos,
drehten am Radio
und suchten die Straße
nach Süden.
Einige schrieben uns Postkarten aus der Einsamkeit,
um uns zu endgültigen Entschlüssen aufzufordern.
Einige saßen auf dem Berg,
um die Sonne auch nachts zu sehen.
Einige verliebten sich,
wo doch feststeht, daß ein Leben
keine Privatsache darstellt.
Einige träumten von einem Erwachen,
das radikaler sein sollte als jede Revolution.
Einige saßen da wie tote Filmstars
und warteten auf den richtigen Augenblick,
um zu leben.
Einige starben,
ohne für ihre Sache gestorben zu sein.
Wir waren ruhig,
hockten in den alten Autos,
drehten am Radio
und suchten die Straße
nach Süden.