Der bekannte Schriftsteller und Drehbuchautor Felix Huby, der eigentlich Eberhard Hungerbühler heißt, besuchte am Freitag den 25.10.19 die Jahrgangsstufe zwölf, um aus seinem dritten autobiografischen Roman „Spiegeljahre“ vorzulesen. Der Verein „Mundart in der Schule“ ermöglichte diesen Besuch, so dass die Schüler und Schülerinnen der zwölften Klasse gespannt waren, mehr über die Werke und die Arbeit des achtzigjährigen Autors, der unter anderem für seine Kriminalromane und Drehbücher für Fernsehserien wie zum Beispiel den Tatort bekannt ist, zu hören. Der Erfinder der TV-Figuren Schimanski und Kommissar Bienzle und Schreiber der Serie „Oh Gott Herr Pfarrer“ gewährte den 12.Klässlern nicht nur viele Einblicke in seinen Roman, sondern auch über seinen persönlichen Werdegang und Lebensweg, so dass die SchülerInnen zugleich noch eine Geschichtsstunde zu den 60er Jahren erhielten.
Für die Lesung hatte Herr Huby im Voraus mehrere Textpassagen aus seinem 2018 veröffentlichten Roman „Spiegeljahre“ ausgewählt, die zentrale Themen seines Buches aufgriffen. Im Vordergrund der Handlung des Romans steht die Figur Christian Ebingers, die an die reale Person Felix Huby angelehnt ist, jedoch verfremdet wurde. Als Journalist für den Spiegel ist Ebinger immer wieder neuen ‚Stories‘ auf der Spur, wie zum Beispiel einem Atommüllskandal in Baden-Württemberg oder er verfolgt die Anschuldigungen gegenüber dem früheren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Hans Karl Filbinger bezüglich seiner NS-Vergangenheit. Auch wird der Protagonist sowohl auf journalistischer, als auch auf persönlicher Ebene mit dem Prozess gegen die linksextremistische terroristische Baader-Meinhof-Gruppe konfrontiert. Die Handlung des Romans basiert auf realen Ereignissen aus Felix Hubys Leben. Allerdings berichtete der Autor während der Lesung, dass sich seine Geschichten erst beim Schreiben wirklich entwickeln würden, sodass im Laufe des Schreibprozesses immer neue Figuren und Handlungsstränge hinzukommen würden.
Zwischen dem Vorlesen der Textauszüge blieb genug Zeit für die 12.Klässler, um Fragen zu stellen, was eine tolle Möglichkeit darstellte, nicht nur mehr über den Roman und seine Hintergründe, sondern auch über Herrn Huby als Person zu erfahren. Er berichtete von seiner nicht immer einfach verlaufenden Schulzeit (z.B. schafften er sein Abitur nicht), seinem Werdegang als Journalist (seit 1972 arbeitete er als Korrespondent für den »Spiegel« in der Stuttgarter Redaktion) und seinen persönlichen Erlebnissen und Interessen. Die Schüler erfuhren zum Beispiel wie es dazu kam, dass er unter dem Namen Felix Huby anfing zu schreiben, was ihn zum Schreiben von Kriminalromanen animierte und welche teilweise auch tragischen Momente in seinem Leben (der tödliche Verkehrsunfall seines Sohnes) seine Werke und ihn als Menschen geprägt haben. Auch waren die Informationen interessant, die er über seinen Alltag als Schriftsteller preisgab. So erzählte er unter anderem, dass er noch nie in seinem Leben eine Schreibblockade gehabt habe und bevorzuge, Romane und Hörbücher anstatt Drehbüchern zu schreiben. Seine Tätigkeit als Drehbuchautor beim Fernsehen hat Felix Huby mittlerweile beendet, schreibt aber immer noch zum Beispiel für das Theater.
Am Ende der Veranstaltung blieben die Schüler insgesamt beeindruckt von Felix Hubys vielseitiger Karriere und seinem Erfolg sowohl in der Fernsehindustrie, als auch in der journalistischen und literarischen Branche, zurück. Seine Offenheit bezüglich aller gestellten Fragen und die Ausführlichkeit seiner Antworten blieb positiv in Erinnerung und führte dazu, dass keine Fragen unbeantwortet stehen gelassen wurden und der 12er Jahrgang mit einem besonderen Schultagesabschluss in die Ferien ging.
Lara Wörner, Klasse 12