Was ist KULTUR?
Warum brauchen wir KUNST? Warum THEATER?
Und was hat das mit mir zu tun?
Mit diesen Impulsfragen sahen sich die Schülerinnen und Schüler der J1 aus dem Deutsch LK und dem Literatur und Theaterkurs von Frau Fritz konfrontiert, als wir am Freitag vor den Faschingsferien beim Partnerschul-„Kulturtag“, einem Format von Staatsgalerie und Staatstheater, teilnahmen.
Mit dem übergeordneten Thema – gesellschaftlichen Fragestellungen in der Kunst – konnten wir zunächst nichts Greifbares verbinden, doch schnell wurde uns durch ausgewählte Exponate in der aktuellen Ausstellung „this ist tomorrow“ in der Staatsgalerie klar, dass jegliche Form von Kunst eine Verarbeitung von Erlebnissen, Wahrnehmungen, Gefühlen und Erinnerungen von Menschen in und mit ihrem Umfeld sind und eine Message haben für uns als Betrachter: Ob es um Gewalt, Natur und Digitalität, Konsum und Kommerz oder Protesttänze geht, Gemälde, Fotografien, Drucke, Skulpturen, Videos und Installationen können uns als Betrachter aufmerksam machen auf kleine, wie große Probleme und Fehlentwicklungen in einer globalisierten Gesellschaft.
Bereits in den 70ern kreierte z.B. John Lennon mit Yoko Ono den Slogan „War is over – if you want it“, der auf etlichen T-Shirts die Welt eroberte und jedem einzelnen seine Verantwortung für den Frieden vor Augen führt – „if you want it“-. Beeindruckend und zugleich bedrückend wirkte ein schwarz-braunes Fliesenkunstwerk einer mexikanischen Künstlerin, die mit jeder einzelnen handgefertigten Fliese an ein Opfer bzw. eine Opfergruppe von Gewalt in Mexiko, sei es durch Drogenkriminalität, Raub etc…, erinnert. Eine Erinnerungskultur, die uns an die Stolpersteine erinnerte.
Anschließen wurde die Brücke zwischen bildender und darstellender Kunst geschlagen und wir wechselten ins Foyer des Kammertheaters, um uns durch einen theaterpraktischen Workshop mit unseren eigenen Ideen, was Theater ausmacht, anhand von Standbildern und kurzen Szenen (mit Rudi, dem Papier-Requisit :)) damit auseinanderzusetzen. Abgerundet wurde der Kulturtag mit einer kurzen Backstage-Führung im Staatstheater.
Was bleibt hängen?
Ein Bewusstsein für die erforderliche intensive Zusammenarbeit bei einer Theaterproduktion
Die gleichwertig nebeneinander bestehende Vielfalt von Kunstformen, so dass jeder und jede seinen und ihren eigenen Zugang zum Exponat oder Stück finden kann.
Ich darf interpretieren, was mir KUNST sagen will.
Ich darf etwas schön, hässlich, spannend, verstörend, beruhigend, beängstigend finden, auch wenn andere ganz andere Wahrnehmungen haben.
Jeder und jede von uns kann Künstler sein und die Gesellschaft mitgestalten.
Wir sollten mit offenen Augen durch die Welt gehen und unsere Gesellschaft wahrnehmen.
Uli Fritz