„Die Freiheit beginnt im Kopf“, sagte der Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll, dessen Stück „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ wir von der Oberstufen-Theater AG ab 18.März aufführen werden.
Nie hätten wir, die wir in einer Demokratie leben und für die Presse- und Meinungsfreiheit so selbstverständlich ist, es für möglich gehalten, dass wir mit unserer Inszenierung (die coronabedingt auf dieses Schuljahr verschoben wurde) so brandaktuell den Nerv der Zeit treffen würden! Verifizierte freie Berichterstattung von Journalisten, die das Grundrecht der Meinungs- und Pressefreiheit hochhalten, um uns Bürger einer Demokratie auch über hoch dramatische und erschreckende Inhalte differenziert zu informieren, lernen wir dieser Tage besonders zu schätzen! Die damit verbundene Freiheit und Sicherheit der medialen Berichterstattung, um die Wahrheit für uns Bürger abzubilden, ist ein hohes Gut. Das sehen wir auf der Politebene aktuell Tag für Tag. Doch fängt der richtige Umgang mit der Wahrheit und ein ehrliches Unterscheiden von Realität und Fake/Fiktion im Kleinen an, bei uns selbst. Jede/r kann sich an der eigenen Nase packen und überlegen, ob er/sie jemanden unschuldig schlecht macht, fiese Dinge postet oder sich für Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander im eigenen Alltag einsetzt, Zivilcourage zeigt und Fehlverhalten sachlich und fair anprangert.
Böll beschreibt in seiner Erzählung, wie eine bisher unbescholtene Frau, Katharina Blum, wegen ihrer Freundschaft zu einem Straftäter, Opfer der Sensationsgier der Boulevardpresse wird. Die hier zugrundeliegende Bühnenfassung von Günther Fleckenstein ist als Gerichtsdrama angelegt, welchem aktuelle Bezüge ergänzt wurden.
In unserer Inszenierung ist Katharina Blum eine junge kulturinteressierte Physikstudentin mit Nebenjobs (Katja Hegele), durch welche sie sich eine eigene Wohnung und ein Auto leisten kann. Als sie auf einer Maskenparty bei ihrer Tante (Eva Riehm) den jungen Sascha Götten kennenlernt, verliebt sie sich sofort, ohne von seinen kriminellen Verwicklungen zu wissen. Von diesen erfährt sie erst im Verhör durch die Kriminalhauptkommissarin (Denise Gozza) und die Staatsanwältin (Anastasia Ristovski).
Parallel baut sich die Journalistin Simone Tötges (Ilayda Erkin) ihre eigene story zusammen, denn in ihrer Welt zählen nur Klickzahlen frei nach dem Motto: sex and crime sells. Das Ehepaar Blorna (Sven Rössel und Melanie Fell) ist für Katharina Arbeitgeber und freundschaftlicher Halt zugleich. Sie bemühen sich Katharina vor dem Verlust der Ehre durch die diversen Fakenews zu schützen.
Ob ihre Ehre verloren bleibt oder nicht, darauf darf sich unser Publikum am Ende einen Reim machen!
Wir wünschen viel Vergnügen und freuen uns auf einen gemeinsamen Theaterabend!
Aufführungstermine sind am
Fr 18.3.22, 19Uhr
Do 24.3.22 19Uhr
Fr. 25.3.22, 19Uhr
Karten zu 7€ (bzw. ermäßigt 5€) können im schulischen Vorverkauf oder unter theater@goldberg-gymnasium.de erworben werden
Es gilt 3G, sowie die Pflicht zum Tragen einer Maske