Dass das GGS sich als „Schule fürs Leben“ versteht, zeigt sich neben vielen anderen Bereichen auch in unserem – zum Schuljahr 2017/18 erweiterten – Ganztagsangebot. Neben Eltern, Lehrinnen und Lehrern und externen Lehrbeauftragten engagieren sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler in der Ganztagsbetreuung für die Klassen 5-7 als Schülermentoren. Sie betreuen die jüngeren Schülerinnen und Schüler in AGs (Tanzen, Fußball, Hausaufgabenbetreuung etc.). Dieses Prinzip der ‚Peer Education‘ – also Lernen von Gleichaltrigen – sieht das GGS als wichtigen Ansatz. So hilft es den jüngeren Schülerinnen und Schülern, von einem älteren Schüler betreut zu werden, und Fragen wird auf ‚Augenhöhe‘ begegnet. Davon profitieren sowohl die jüngeren als auch die älteren Schüler.
Allerdings kamen unsere Schülermentoren immer wieder auf die Lehrer zu, wenn es zu pädagogischen Überforderungssituationen kam – typische Situationen, die auch Eltern und Lehrer kennen, beispielsweise ein Verweigerungsverhalten eines zu betreuenden Schülers. Genau hier setzt das Konzept der Juleika-Schulung (Juleika = Jugendleiterkarte) am GGS an. Schüler werden für pädagogische Konfliktsituationen geschult, um kompetent auftreten zu können oder eben die Grenzen der eigenen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen, um dann eine Lehrkraft oder die Schulsozialarbeiterin einzuschalten.
Wie läuft die Juleika-Schulung am GGS ab?
An fünf Seminartagen zu vier Themenblöcken (1. Grundlagen der Pädagogischen Arbeit, 2. Einführung in die Erlebnispädagogik, 3. Rechtsseminar, 4. zweitägiges STRESSFREI-Seminar) werden die Schülerinnen und Schüler pädagogisch geschult. Die fünf Seminartage müssen mindestens 30 Stunden umfassen. Abgehalten werden die Seminartage von geschulten pädagogischen Kräften: außer unserer Schulsozialarbeiterin Rebecca Huber sind dies noch Madeleine Nitsche vom Jugendtreff Darmsheim und Frau Vanessa Pröpper – beide sind ausgebildete Anti-Gewalt-Trainerinnen. Abschließend absolvieren die Schülerinnen und Schüler noch einen Erst-Helfer-Kurs. Dadurch erreichen sie eine pädagogische Ausbildung nach festgeschriebenen Standards und erhalten die Juleika.
Wie war die erste Juleika-Schulung am GGS?
Die erste Juleika-Schulung wurde von Frau Eberle, Frau Nitsche und Frau Huber entwickelt. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel: als Lehrerin, als Sozialpädagogin in der offenen Jugendarbeit mit viel Erfahrung im Arbeiten mit Schülermentoren und als Schulsozialarbeiterin konnten möglichst viele Vorüberlegungen in das Konzept einfließen; es wurde speziell an die Belange von Schülermentoren angepasst.
Vor allem das zweitägige STRESSFREI-Seminar, das von Frau Nitsche (AGT-Trainerin) abgehalten wurde, hat große Begeisterung ausgelöst. Die Schülerinnen und Schüler wurden dabei an ihre Grenzen gebracht durch simulierte Stresssituationen, die im alltäglichen Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen auftreten können. Dadurch haben sie in einem sicheren Rahmen geübt und gelernt, wie sie auf pädagogisch anstrengende Situationen reagieren können. Sie lernen damit auch sich besser kennen und erfahren in Rollenspielen, wie es ihrem zu betreuenden Gegenüber geht. Als positiv wurde auch das ausgewogene Verhältnis von Theorie und Praxis empfunden. Im Schuljahr 2016/17 war die Juleika-Schulung ein voller Erfolg, sie hat aber – oder gerade deswegen – Bedarf für mehr geweckt. Im Schuljahr 2017/18 soll die Schulung wieder stattfinden. Die Termine werden noch bekannt gegeben. Voranmeldungen und weitere Informationen gibt es bei Rebecca Huber.